Ein Kommentar bei meinem gestrigen Post (https://www.linkedin.com/posts/stefan-wagenpfeil_informatikersindcool-it-activity-7359576421259743233-FB6m?utm_source=share&utm_medium=member_desktop&rcm=ACoAAAPRfmgBS2X4xsfduNSJJ9EDTbaovIvnGvk) hat mich zum Nachdenken gebracht. Denn in der Tat reden viele über „KI“ und meinen eigentlich nur generative KI bzw. die großen Sprachmodelle (genau wie ich gestern).
In Wahrheit ist KI viel mehr (sehr viel mehr) als nur das!
Ein Großteil der KI-Lösungen ist völlig unkritisch, seit zig Jahren im Einsatz und stellt ein wichtiges Rückgrat unserer modernen IT-Landschaft dar. Diese Lösungen halluzinieren nicht, sind (meist relativ gut) nachvollziehbar und berechenbar und stehen auch mit ethischen oder regulatorischen Anforderungen in keinem Konflikt.
Das, worüber hier meist diskutiert wird, beginnt eigentlich bei der „generativen KI“, die auf einmal selbständig Inhalte erzeugt, und auf Basis von Trainingsdaten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Anfrage des Nutzenden beantworten möchte. Dazu zählen die großen Sprachmodelle (LLM’s) wie Chat GPT, Midjourney & Co und prinzipiell alles, was in deren Kontext so angeboten wird. Text-/Bild-/Video Generierung, Sprachverarbeitung, Recherche, usw.
KI-Agenten nehmen hier nochmal eine besondere Stellung ein, weil sie einerseits Ablaufpläne zum Lösen von komplexen Aufgaben erstellen können und andererseits auch weitreichende Zugriffe auf Systeme erhalten, um diese aktiv zu steuern. Faszinierend, effizient aber auch gefährlich.
Autonome Systeme schließlich lassen sich in allen Ebenen finden und zeichnen sich dadurch aus, dass sie selbständig Entscheidungen treffen. Je nach Kontext kann dies völlig unkritisch sein (ein Temperatursensor, der per Machine Learning ausgewertet wird und eine Maschine abschaltet) oder eben auch problematisch werden (z.B. bei selbstfahrenden Autos).
Die KI-Verordnung der EU bezieht sich übrigens auf ein relativ weites Feld, was häufig auch unterschätzt wird. Sie definiert KI nämlich als „ein maschinengesetztes System, das mit unterschiedlich starkem Autonomiegrad arbeitet, sich nach dem Einsatz weiterentwickeln kann und auf Eingaben entweder Vorhersagen, Empfehlungen, Inhalte oder Entscheidungen liefert, die physische oder virtuelle Umgebungen beeinflussen können.“
Daher müssen sich nahezu alle Unternehmen in der heutigen Zeit auch mit der KI-Verordnung beschäftigen und ihre Systeme sinnvoll einordnen.
Denn KI ist eben sehr viel mehr als nur Chat GPT, Gemini oder Claude.
Na ja. Vielleicht hilft diese Einordnung, vielleicht ist’s übertrieben, vielleicht der falsche Ort, um sowas zu posten. Jetzt ist’s eh veröffentlicht und damit zu spät 😉
Schönes Wochenende!
Ihr
Stefan Wagenpfeil.